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Eine nachhaltige Energiezukunft ist nur mit einem intelligenten Umgang der Ressourcen und dem konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energien sowie innovativen Energiesystemen möglich.
Bereits vor 50 Jahren warnte der Leiter des bedeutendsten Forschungszentrums für Meeresforschung "Scripps" in den USA, Roger Revelle, vor den Folgen der Globalen Erwärmung mit den Worten: "Die Menschheit macht einen einzigartigen geophysikalischen Großversuch mit unserem Planeten, wie er noch nie vorher gemacht worden ist und wie er auch niemals wiederholt werden kann." Bereits damals war klar, dass der Ausstoß von Treibhausgasen durch die Verbrennung fossiler Energieträger zu einer Erwärmung der Atmosphäre führen würde und die Erde in eine "Heißzeit" mit dramatischen Folgen stürzen würde. Die Vorgaben der Bundesregierung (CO2-Minderung 40% bis 2020, 55% bis 2030, 70% bis 2040, 100% bis 2050), um dieser Heißzeit entgegen zu wirken, sind das Minimalziel.
2018 wurde das Wort "Heißzeit", das die zukünftige Entwicklung der globalen Klimaerwärmung beschreibt, zum Wort des Jahres gewählt. Spätestens nach dem Hitze- und Dürresommer 2018 ist jedem klar, dass die vom Menschen in Gang gesetzte „Globale Erwärmung“ weit mehr ist als die Erhöhung der Temperatur. Der „einfache“ Anstieg der Temperaturen führt zu einem Abschmelzen der Gletscher, der polaren Eismassen und zum Auftauen der Permafrostböden mit dramatischen Folgen für die Ökosysteme. Eine weitere Folge der Erderwärmung ist die Änderung der klimatischen Bedingungen. Die Sommer werden heißer und trockener, die Winter milder und niederschlagsreicher. Das renommierte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung warnt seit Jahren vor den Folgen einer ungebremsten Erwärmung. Das Pariser Klimaabkommen von 2016 sieht eine Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau vor. Dies kann jedoch nicht nur eine Aufgabe von nationalen Regierungen sein. Das Land Baden-Württemberg, der Landkreis Ludwigsburg und auch die Stadt Ludwigsburg müssen Rahmenbedingungen schaffen, die die Einhaltung der zugesagten Ziele möglich machen.
Wir unterstützen ausdrücklich die jüngste Generation: "Eure Initiative Fridays for Future ist die richtige Antwort."
Wir setzen uns hier in Ludwigsburg für die Einhaltung der Klimaziele und die Klimastabilisierung ein. Wir wollen in Ludwigsburg den Ausstoß von Kohlendioxid und weiteren Klimagasen bis zum Jahr 2030 nicht nur, wie im Gesamtenergiekonzept der Stadt Ludwigsburg festgelegt, um die Hälfte reduzieren, sondern deutlich nachlegen. Außerdem wollen wir mehr Kohlenstoff binden und uns mit einer Anpassungsstrategie, dem "Strategisches Fachkonzept Klimaanpassung (KliK)", für die Zukunft wappnen. Denn in unserer Stadt wollen wir eine gesunde Umwelt und ein stabiles Klima mitgestalten. Hier wollen wir uns dafür einsetzen, dass unter der 2-Grad-Marke bleiben.
Im Jahr 2015 haben sich die Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, den "Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle" bis zum Jahr 2030 zu "sichern". Neu ist dabei, dass sich auch die Industrieländer in die Pflicht begeben, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Ziele zu erreichen. Die Stadt Ludwigsburg hat mit der Zukunftskonferenz und dem Beschluss des Stadtentwicklungskonzepts im Jahr 2006 diese Zielvorgaben, leider ohne Zeitvorgaben, festgeschrieben. Es ist eine große Herausforderung, den stufenweisen und stetigen Ausbau der Erneuerbaren in allen gesellschaftlichen Bereichen voranzutreiben. Wir wollen die unerschöpflichen Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie für Strom und Wärme nutzen. Mit der Energiewende haben wir auch den Auftrag, die Netzstabilität im Stromsektor sicherzustellen und einen stabilen Mix aus den erneuerbaren Energien aufzubauen. Hier kann durch die Digitalisierung, Nachfrage, Angebot, Über- oder Unterkapazitäten gesteuert werden. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) legen mit dem flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes die Grundlage für eine stadtweite digitale Vernetzung. Im Wärmesektor erweitert die SWLB mit dem Bau- und Betrieb einer thermischen Solaranlage am Römerhügel und des Wärmespeichers am Holzheizkraftwerk ihre Anlagen um ein weiteres ökologisches Standbein. Bei der Planung dieser Solaranlage wurde betont, dass die Anlage in ihrer Art die größte Ludwigsburgs sei. Ludwigsburg muss aber nicht mit Superlativen aufwarten, wenn dafür die Artenvielfalt der Ludwigsburger Fauna und Flora Rückschritte verbucht: eine Population nach BundesNaturSchutzGesetz streng geschützter Zauneidechsen musste hierfür weichen und im Salonwald wurden Bäume für die Leitungsverlegung gefällt.
Wir sehen die SWLB auf Wachstumskurs mit deutlichem Potenzial für den weiteren Ausbau der Nah- und Fernwärme- sowie Stromversorgung. Ludwigsburg ist bei der Umstellung auf erneuerbare Energieträger auf einem guten Weg. Wir wollen die Umstellung auf 100 % erneuerbare Energie für die Gesamtstadt ermöglichen. Außerdem möchten wir die verbrennungsbedingte Luftbelastung, auch im Verkehrssektor, stetig und deutlich mindern. Vor Ort wollen wir die Energiewende schaffen und die Zukunft für unsere Enkel, unsere Kinder und uns sichern.
Die Diskussionen um die Versorgungssicherheit sowie die steigenden Kosten im Energiebereich nehmen an Intensität zu. Die Lieferung von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl aus dem Ausland wird mehr und mehr zum politischen Druckmittel und Ziel von Spekulanten. Der Abbau bzw. die Förderung der letzten Kohle- und Ölreserven wird immer kostenintensiver. Die notwendigen Umweltstandards werden häufig nicht eingehalten, was zu katastrophalen Unfällen bei den Ölplattformen führt oder die Havarie von Öltankern zur Folge hat. Auch ohne Unfälle sind die Eingriffe in die Umwelt und den Naturhaushalt, wie beim Braunkohleabbau dramatisch. Ganze Landstriche inklusive Dörfer, Felder und Wälder werden weggeschaufelt. Die Kosten legen die Großkonzerne dann auf die Bürger*innen um. Dabei soll die Grundversorgung mit Strom, Gas, Wärme und Wasser voraussetzen, dass diese zu einem angemessenen Preis mit einer hohen Versorgungssicherheit angeboten werden. Die Nebenkosten, mittlerweile zu einer zweiten Miete angewachsen, dürfen nicht noch mehr in die Höhe getrieben werden.
Deshalb fordern wir mehr regionale Energie. Wir wollen hier die regionale Wertschöpfung steigern und setzen uns ein für mehr Transparenz im Versorgungssektor.
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim versorgen uns seit Jahrzehnten mit Trinkwasser aus der Landes- und der Bodensee-Wasserversorgung. Die Qualität des Trinkwassers ist ein hohes Gut und muss in kommunaler Hand bleiben. Die Modernisierung des Leitungsnetzes ist eine wichtige Zukunftsaufgabe und soll von der SWLB weiter vorangetrieben werden. Zu der Frischwasserversorgung gehören auch die Abwässer bzw. deren Aufbereitung. Einst als innovative Produkte gefeiert, werden mittlerweile eine Vielzahl von in der Industrie verwendeten Chemikalien zur Gefahr für Mensch und Umwelt. Besonders problematische Stoffe, wie die poly- und perfluorierten Chemikalien (PFC) von Beschichtungen, Mikroplastik aus Kosmetikprodukten und von abgeriebenen Kunstfasern sowie hormonelle Rückstände aus Medikamenten werden bei der Abwasserreinigung nicht ausgefiltert und gelangen in den Neckar und in die Klärschlämme. Die biologische Filterung dieser Stoffe sowie die Rückgewinnung von Phosphor aus den Klärschlämmen müssen schnell vorangebracht werden. Selbst multiresistente Keime können inzwischen aus Wasser gefiltert werden. Wir setzen uns für eine Erarbeitung eines modernen Wasserqualitätskonzeptes ein, das in den kommenden Jahren in Ludwigsburg umgesetzt werden kann. Damit überall Trinkwasser kostenlos verfügbar ist, setzen wir uns für dezentrale Trinkwasserspender im öffentlichen Raum ein. An heißen Tagen kann dann dort die Wasserflasche aufgefüllt werden. Refill-Stationen, wie von den Stadtwerken initiiert, sind ein gutes Angebot, aber an Öffnungszeiten der Partner gebunden und deshalb nicht ausreichend.
In Ludwigsburg wollen wir weiterhin günstiges und sicheres Trinkwasser garantieren. In unserer Stadt wollen wir Maßnahmen ergreifen um schädliche Substanzen aus den Abwässern auszufiltern. Unser Neckar soll sauber und biologisch intakt werden.
Die Abfallwirtschaft ist zwar Aufgabe der Kreisverwaltung, die Verschwendung von Rohstoffen aber ein gesellschaftliches Problem. Deshalb wollen wir die ökologische Kreislaufwirtschaft fördern und so weniger Energie für die Produktion von Verpackungen und Produkten verbrauchen. Sowohl die Stadt Ludwigsburg als auch der Landkreis sollen sich mit konkreten Konzepten für Müllvermeidung und Wiederverwertung einsetzen und mit einer nachhaltigen Beschaffung innerhalb der Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen. Durch Aufklärung und gute Öffentlichkeitsarbeit die Müll-Flut aus Pappbechern und Einwegverpackungen eingedämmt werden. Das führt auch dazu, dass die Stadt wieder sauberer wird, die städtischen Mülleimer nicht überquellen, die Fußgängerzonen, die Grünanlagen oder Böschungen nicht vermüllt werden.
Hier setzen wir uns für weniger Verpackungen ein. Wir wollen nachfolgenden Generationen keinen Müll hinterlassen.
Hybrides Fachgespräch u.a. mit Sandra Detzer (MdB)
Anmeldung unter diesem Link
Mehrmit Silke Gericke (MdL) und Sandra Detzer (MdB)
Die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder der Ortsverbände Ludwigsburg, Asperg und Tamm.
MehrKultur- und Kongresszentrum Oberschwaben Weingarten
weitere Infos hier
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