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Ohne das Biologische Gleichgewicht, ohne funktionierende Ökosysteme ist menschliches Leben und Wirtschaften nicht denkbar. Mittlerweile sind jedoch vier von neun planetaren Grenzen durch den Einfluss des Menschen überschritten: Biodiversität, Landnutzung, Klimawandel und biogeochemische Kreisläufe.
Die Biodiversität ist ein wichtiger Indikator für das Artensterben. Damit wird der dramatische Rückgang der Insekten aufgezeigt, weltweit, auch in Ludwigsburg. Der massive Rückgang der Artenvielfalt, zum großen Teil von der industrialisierten Landwirtschaft selbst verursacht, wird besonders in der Agrarlandschaft wegen der fehlenden Bestäubung zu einem ernsthaften Problem. Nicht nur viele Insekten verschwinden, nahezu unbemerkt verschwinden auch Wiesenkräuter und -blumen. Deshalb setzen wir uns für Urban-Gardening-Initiativen ein, die dem entgegenwirken.
Die Abwärtsspirale trifft auch unsere heimische Tier- und Vogelwelt. Feldvögel, wie Rebhuhn oder Feldlerche, sind bereits akut bedroht. Neue ökologisch wertvolle Flächen wie das Neckarbiotop Zugwiesen können den negativen Trend nicht stoppen. Nicht nur auf Agrarflächen schwindet die Vielfalt. Im waldärmsten Landkreis Ludwigsburg stehen unsere Wälder unter besonders hohem ökonomischem Druck. Der Holzeinschlag führt immer wieder zu chaotischen Zuständen in unseren wenigen Waldgebieten. Die für die Artenvielfalt wichtigen alten, zum Teil morschen Bäume und Tothölzer sind kaum noch vorhanden. Selbst dort wo diese noch stehen dürfen, im Naturschutzgebiet Favoritepark, wird der Wald durchforstet und werden Bäume entnommen. Junge Bäume sollen aber im Schatten des Altbestandes, geschützt vor Frost, Hitze und Trockenheit heranwachsen. Mit der Naturverjüngung schützen sich die Wälder besser gegen die klimatischen Veränderungen als sie der Mensch je schützen könnte.
Bäume und Grünzonen sollen in der Stadt unter besonderen Schutz gestellt werden. Wir brauchen endlich eine Baumschutzsatzung, die Grundstückseigentümern und der Stadt vorgibt, Bäume zu erhalten und nur unter strengen Voraussetzungen zu fällen. Zu Recht haben die Bürger*innen kein Verständnis dafür, wenn allerorten in der Stadt Bäume umgeschlagen werden, ohne vorher Alternativen zu prüfen und zu diskutieren. In den historischen Alleen der Stadt und bei anderen straßenbegleitenden Bäumen muss rund um die Bäume ausreichend Fläche zur Regenwasserversickerung zur Verfügung stehen. Außerdem dürfen die Wurzeln nicht durch Bodenverdichtung aufgrund parkender Fahrzeuge geschädigt werden. Angesichts zahlreicher Fällungen der letzten Zeit und angesichts von gravierenden Hitze- und Streusalzschäden an den Bäumen ist ein gezieltes Anpflanzprogramm für Bäume nötig.
In Ludwigsburg wollen wir uns dafür einsetzen, dass Freiflächen gesichert und ökologisch aufgewertet werden sowie weitere Gebiete für die Natur und Naherholung entstehen. Deshalb stehen wir für mehr Wiesen und Weiden und eine natürliche Waldnutzung. Hier wollen wir uns gegen das Artensterben stemmen.
Biogeochemische Kreisläufe: Durch Anbau von Monokultur, dem Einsatz von Insektiziden und Herbiziden sowie durch den übermäßigen Einsatz von Kunstdünger ist das biologische Gleichgewicht außer Tritt gekommen. Der Eintrag von Chemikalien schädigt die Böden, belastet unsere Lebensmittel und das Grundwasser. Der Humusgehalt sowie die Anzahl der Lebewesen in den Böden nehmen ab. Das führt zur Minderung der Wasserinfiltration und Speicherfähigkeit des Regenwassers. Ein ganzer Giftcocktail ergießt sich mittlerweile unerkannt, weil nahezu unsichtbar, in unsere Umwelt. In der Diskussion sind derzeit nur die Feinstäube und Stickoxide, verursacht durch den Verbrennungsmotor der Kraftfahrzeuge. Die PKWs und LKWs sind aber auch für die Emissionen von Reifen- und Bremsabrieben verantwortlich und verursachen die höchsten Bleiemissionen. Hinzu kommen eine ganze Reihe von Umweltgiften wie beispielsweise Nanopartikel von Poly- und Perfluorierte Chemikalien (PFC) aus den verschiedensten Beschichtungen. Diese sind kaum abbaubar und reichern sich in der Umwelt an. Zu dem problematischen Plastikabfall, der sich immer wieder in der Landschaft findet, gesellt sich das Mikroplastik von Kunstfasern und Kosmetikprodukten. In unseren Lebensmitteln bekommen wir alle Schadstoffe dann wieder postwendend zurück. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, hier gegenzusteuern.
Wir setzen uns für gesunde Lebensmittel und eine naturverträgliche Agrarwirtschaft ohne Pestizide und Glyphosat ein. Wir wollen die Einträge der verschiedensten Chemikalien kontinuierlich verringern und das Grundrecht auf saubere Luft, Böden und Wasser schützen.
Die Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich bedient zwar die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen, führt aber auch zu Bodenversiegelung, Verschlechterung der lufthygienischen Situation und Minderung der wichtigen Begrünung der Stadt. Die erforderliche Nachverdichtung im Innenbereich muss mit der Schaffung und Bewahrung innerstädtischer Grünzonen einhergehen. Wir benötigen tatsächlich mehr Grün in der Stadt. Nicht nur die Hummeln und andere Wildbienen, Schmetterlinge und Falter sind mehr denn je auf naturnahe Blühflächen in der Stadt angewiesen, auch wir Menschen benötigen urbanes Grün für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Statt geschotterten Flächen benötigen wir mehr blühende Gärten. Statt eines asphaltierten Arsenal-Parkplatzes benötigen wir eine Grünanlage mit Brunnen, Bäumen und Bänken zum Verweilen. Auch in den Übergängen zur Landschaft fehlt es an Feldern mit Randstreifen voller Wiesenblumen und bunten Streuobstwiesen. In unseren Naherholungsgebieten wollen wir tief durchatmen und uns an der Tier- und Pflanzenwelt erfreuen. Die wenigen Grüngebiete sind an schönen Tagen regelrecht übervölkert. Das grüne Band vom Blühenden Barock über das Naturschutzgebiet Favoritepark bis zum Schloss Monrepos erlebt genauso einen Besucherandrang, wie das Neckarbiotop Zugwiesen, das Freibad und die Hohenecker Uferwiesen. Nur im Grünen können wir uns wieder regenerieren, uns erholen vom Alltag.
Deshalb fordern wir eine Netto-Null an Flächenverbrauch. Wir wollen die Frischluftschneisen erhalten und ökologisch aufwerten. Unsere Wohn- und Gewerbegebiete sollen ökologisch vorbildlich werden. Hier in Ludwigsburg wollen wir uns für mehr Grünflächen für Erholung und Begegnung einsetzen. Kurz und knapp: Wir wollen mehr GRÜN in der Stadt.
Hybrides Fachgespräch u.a. mit Sandra Detzer (MdB)
Anmeldung unter diesem Link
Mehrmit Silke Gericke (MdL) und Sandra Detzer (MdB)
Die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder der Ortsverbände Ludwigsburg, Asperg und Tamm.
MehrKultur- und Kongresszentrum Oberschwaben Weingarten
weitere Infos hier
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