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Die Verkehrsmittel und Verkehrswege sollen in einigen Jahren so gut sein, dass alle Ziele in der Stadt und im Umland ohne Auto gut erreichbar sind. Wir wollen eine ökologische Verkehrswende für mehr Lebensqualität!
Fuß-, Fahrradverkehr und öffentliche Verkehrsmittel sind umweltfreundlich und gut kombinierbar. In Ludwigsburg wird aber mehr als die Hälfte aller Wege mit dem Auto zurückgelegt – und nur jeweils rund ein Zehntel mit dem öffentlichen Verkehr und mit dem Fahrrad sowie etwa ein Viertel zu Fuß. Die Menge der Autos im Straßenverkehr führt zu einer großen Belastung durch Schadstoffe, Lärm, Staus und Unfälle, verbunden mit einem hohen Energie- und Flächenverbrauch. Wir finden: Mobilität soll Spaß machen und nicht krankmachen!
Zwei Drittel der Ludwigsburger sehen im Fahrrad eine Alternative zum PKW – wenn sichere Radwege vorhanden sind. Wir wollen diesen Menschen die Möglichkeit geben, nachhaltig, gesundheitsfördernd und staufrei mobil zu sein. Unser Ziel ist der schnelle Ausbau des Fahrradverkehrsnetzes inklusive Radschnellwegen.
Darüber hinaus wollen wir die überfüllten Straßen entlasten, indem wir den öffentlichen Verkehr und attraktive Fußwegeausbauen. Bis zum Jahr 2025 sollen sich die Anteile des öffentlichen Verkehrs und des Radverkehrs verdoppeln. Der öffentliche Verkehr soll zum Rückgrat der Mobilität werden. Carsharing, Radverleihsysteme und Mitfahrvermittlungsdienste sollen es jedem ermöglichen, den individuellen Bedürfnissen entsprechend umweltfreundlich mobil zu sein.
Ein Mobilitätspass für alle, die die öffentlichen Verkehrsmittel und Autos nutzen, sorgt für eine gerechte Finanzierung der Infrastruktur und einen kostengünstigen öffentlichen Nahverkehr. Dafür müssen Bund und Land die rechtlichen Möglichkeiten schaffen.
Auf kurzen bis mittleren Strecken ist das Fahrrad oft das schnellste Verkehrsmittel. Das bereits beschlossene Radroutenkonzept für Ludwigsburg soll bis 2025 vollständig umgesetzt werden. Alle Stadtteile müssen auf sicheren und direkten Fahrrad-Routen erreichbar sein, Lücken im Radwegenetz werden geschlossen. Mit den Nachbargemeinden soll Ludwigsburg durch Radschnellwege verbunden werden.
In Ludwigsburg soll es deutlich mehr Möglichkeiten geben, Fahrräder sicher abzustellen. Auf der Ostseite des Bahnhofs brauchen wir ein Radparkhaus mit mindestens 1.000 Stellplätzen. Eine Förderung von E-Lastenrädern für Lieferverkehr und Kleingewerbe soll dafür sorgen, dass auch der gewerbliche Verkehr umweltfreundlicher wird. Sportvereine sollten bei ihren Mitgliedern und Besuchern für die sportliche An- und Abfahrt mit dem Fahrrad werben.
Auf schönen und ansprechenden Wegen sind die Menschen gerne zu Fuß unterwegs. Das bedeutet: Wir brauchen Fußwege mit gutem Belag, die mit begrünten Streifen vom Fahrrad- und Autoverkehr abgesetzt sind. Das Zuparken von Geh- und Radwegen kann nicht hingenommen werden. Mit optimierten Ampelschaltungen wollen wir die Freude am Gehen erhöhen. Wird der Weg doch zu weit oder der Einkauf zu groß, können die Menschen an mehreren Stellen in der Stadt Fahrräder, E-Bikes, Lastenräder und E-Autos ausleihen oder bequem in den öffentlichen Nahverkehr umsteigen.
Die Einwohner von Ludwigsburg und den Nachbargemeinden brauchen die Stadtbahn. Zu Jahresbeginn 2019 haben wir den Widerstand der Ludwigsburger Stadtbahngegner*innen gebrochen: Stadt und Kreis Ludwigsburg haben die Niederflur-Stadtbahn beschlossen. Ein erster Schritt (bis 2025) wird die Verbindung von Markgröningen über die Ludwigsburger Weststadt zum Bahnhof sein. Dann folgen die Verlängerung vom Ludwigsburger Bahnhof bis Pattonville sowie die Streckenabschnitte zwischen dem Ludwigsburger Bahnhof und Schlößlesfeld/Oßweil. Unser grünes Ziel ist eine Ost-West-Verbindung von Schwieberdingen bis Waiblingen. Das entlastet den Stuttgarter Verkehrsknoten und vernetzt uns in der Region. Dieser Nord-Ost-Ring auf der Schiene ist die ökologische Alternative zum von Freien Wählern und CDU geforderten Nord-Ost-Ring auf der Straße.
Wo die Stadtbahn nicht hinkommt, müssen Busse mit einem engen Taktfahrplan und einem dichten Haltestellennetz für zuverlässige Verbindungen sorgen. Eigene Busspuren und Ampel-Vorrangschaltungen stellen sicher, dass die Busverbindungen pünktlich und schnell sind. Ruf- oder Bürgerbusse können dort bedarfsgerechte Angebote schaffen, wo die Nachfrage für Linienverkehr nicht ausreicht.
Der Ludwigsburger Bahnhof soll zur einladenden Mobilitäts-Drehscheibe mit gut getakteten Ankunft- und Abfahrtzeiten werden. Bei Sauberkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit am Bahnhof muss sich noch viel verbessern. Mit dem PKW ist der Bahnhof über den Westausgang erreichbar, der Ostausgang wird autofrei und steht für den neuen Busbahnhof sowie für Fußgänger und Fahrradfahrer zur Verfügung.
Umweltfreundliche Mobilität muss für alle bezahlbar sein. Wir wollen deswegen den Umstieg auf Bus und Bahn durch niedrige Fahrpreise fördern. Das Drei-Euro-Tagesticket für Ludwigsburg und die Tarifzonen-Reform des VVS ab 2019 sind Erfolge grüner Politik, gehen uns aber noch nicht weit genug: Wir wollen, dass an Samstagen und verkaufsoffenen Sonntagen die Nutzung von Bussen und Bahnen in der Stadt kostenlos ist. Wir brauchen eine bessere und zuverlässige Schülerbeförderung in den Bussen.
"Berufsverkehr" und "betriebliches Mobilitätsmanagement" müssen im Mittelpunkt der städtischen Aufmerksamkeit stehen. Die Stadt muss zusammen mit den Unternehmen beim Umstieg der Beschäftigten auf Bahn, Bus und Fahrrad helfen und Anreize für Fahrgemeinschaften und Mitfahrbörsen schaffen. Die Stadt und die städtischen Gesellschaften sollen beim subventionierten Jobticket für ihre eigenen Beschäftigten Vorreiter sein.
Eine lebendige Stadt wird von Menschen belebt. Und wir können öffentlichen Raum für die Menschen gewinnen: Arsenalplatz und Schillerplatz sollen grüne Oasen und Freizeitflächen für Klima, Begegnung und Entspannung in der Innenstadt werden. In einer "Stadt der sicheren und kurzen Wege" können die Menschen die meisten Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Denn Stadtentwicklung und Verkehrspolitik sind die zwei Seiten derselben Medaille.
Für Radwege, Bus und Stadtbahn, Freizeit- und Grünflächen, Radabstellplätze und Carsharing soll mehr öffentlicher Raum zur Verfügung stehen. Das Parkraum-Management soll optimiert werden. Durch eine Annäherung der Parkgebühren an die realen Kosten wird das Kostendefizit verringert. Neue Wohngebiete, sofern nicht autofrei realisierbar, werden mit Quartiersgaragen und Parkplätzen speziell für Carsharing-Autos ausgestattet. Für mobilitätseingeschränkte Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, muss es dezentral ausreichend breite Parkplätze geben.
Die Praxisforschung der Stadt Ludwigsburg ("Living Lab") wird stärker auf den Wandel der Mobilitätskultur ausgerichtet, um den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel attraktiv zu gestalten. Neben privatwirtschaftlichen Unternehmen werden in das "Living Lab" noch mehr wissenschaftliche Einrichtungen, Verkehrsverbünde und bürgerschaftliche Initiativen eingebunden. Apps zeigen auf, wie die Menschen mit kombinierten Verkehrsmitteln bequem von A nach B gelangen können und informieren über freie Parkplätze.
In unserer Stadt soll es keine Verkehrstoten und keine Schwerverletzten im Straßenverkehr mehr geben ("Vision Zero"). Die Regelgeschwindigkeit von 30 km/h auf den Straßen sorgt für mehr Sicherheit, weniger Lärm und eine höhere Aufenthaltsqualität. Dabei soll die Luft in der Stadt sauberer und gesünder werden.
Landesweit ist der Verkehr für rund ein Drittel des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Daher sollen Fahrzeuge in Ludwigsburg zunehmend emissionsfrei betrieben werden. Abgas- und Lärmbelastung der Menschen werden dadurch minimiert. Die Stadtverwaltung, städtische Unternehmen und Busunternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und stellen ihre Fuhrparks vollständig auf Elektrofahrzeuge um. Den Taxi-Unternehmen wollen wir Anreize zur Elektrifizierung ihrer Flotte bieten.
Alle Elektrofahrzeuge sollen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen angetrieben werden. Der Ausstoß von Luftschadstoffen geht dadurch zurück, alle Luftqualitätswerte werden eingehalten.
Umweltfreundliche Mobilität ist der wirkungsvollste Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Das Ziel "Ludwigsburg klimaneutral 2050" lässt sich nur mit der Verkehrswende zugunsten Fahrrad- und Fußgängerverkehr sowie öffentlichem Verkehr erreichen.
Hybrides Fachgespräch u.a. mit Sandra Detzer (MdB)
Anmeldung unter diesem Link
Mehrmit Silke Gericke (MdL) und Sandra Detzer (MdB)
Die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder der Ortsverbände Ludwigsburg, Asperg und Tamm.
MehrKultur- und Kongresszentrum Oberschwaben Weingarten
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