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18.10.17 –
Der Ortsverein Bündnis 90/Die GRÜNEN hat eine Busfahrt ins Hohenloher Land organisiert, um vor Ort Einblick zu bekommen in die vielfältigen zukunftsweisenden Einrichtungen und Initiativen in unserer Nachbarregion.
Als erstes beeindruckte die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft mit ihrem groß aufgestellten Regionalmarkt in Wolpertshausen. Bei der professionellen Präsentation erfuhren wir, was inzwischen alles dazugehört: zwei kleinere Märkte in Hessental und Schwäbisch Hall, der Schlachthof mit anschließender Fleisch- und Wurstproduktion, eine Gewürzmanufaktur, die Heumilchkäserei in Geifertshofen und inzwischen auch das Schloss Kirchberg/Jagst mit einer Bauernakademie, dem Schlosscafé, einigen Künstler-Ateliers, Gästezimmern und vor allem ca. 300 Asylsuchenden. Diese kommen vorwiegend aus Syrien und sind wohl recht gut integriert in dem kleinen Städtchen. Besonders hilfreich ist, dass Rudolf Bühler, der Initiator der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft, in Syrien Entwicklungshelfer war und auch über arabische Sprachkenntnisse verfügt.
Seine klare Haltung bildet die Grundlage für diese inzwischen sehr komplexe Organisation und die vielfältigen Aktionen zur Bewahrung unserer Lebensgrundlagen im Einklang mit der Natur. Dafür braucht es politische Rahmenbedingungen, aber in die Tat bringen es viele Einzelne vor Ort mit ihrem Engagement und dem dafür notwendigen Idealismus.
Über 1 400 Bauern aus Hohenlohe stehen unter Vertrag mit der Erzeugergemeinschaft und produzieren gesunde, gentechnikfreie Futtermittel für ihre Tiere, die sie dann zu einem guten Preis verkaufen können. Damit ist viel gewonnen: Landschaftspflege, Tierwohl, gesicherte Existenz der Höfe und hohe Qualität für den Kunden.
Und so entkommt man dem Teufelskreis von teurem Chemieeinsatz, Verschmutzung von Boden und Grundwasser, Massenproduktion mit erheblicher Beeinträchtigung der Lebensbedingungen für die Tiere mit allen Folgen für die Gesundheit der Menschen.
Das gilt in gleicher Weise für die ökologische Produktion der Gewürze auf Sansibar und in Kerala / Indien. Auch hier führt die Kooperation (statt Ausbeutung) zum Erhalt der Lebensgrundlagen für die Menschen. Deren traditioneller Anbau von Mischkulturen benötigt weder Kunstdünger noch Pestizide und bringt beste Gewürze hervor, die in der Manufaktur auf dem Sonnenhof von Rudolf Bühler zum Verkauf aufbereitet werden.
Aber auch im Energiesektor ist Hohenlohe Vorreiter. Eine Gruppe besuchte das Energiezentrum der Stadtwerke Schwäbisch Hall und war beeindruckt von der Ausstattung, der hohen Beratungsqualität und dem anschaulichen Material für die Öffentlichkeitsarbeit, z.B. auch für die Schulen.
Nach einer erquicklichen kleinen Wanderung durch das romantische Bühlertal gab es am Abend ein köstliches vegetarisches Menu in dem bis Stuttgart bekannten Gasthaus Rose in Eschenau bei Vellberg, wo schon seit 30 Jahren erfolgreich und konsequent ökologisch gekocht wird
Im abschließenden Vortrag führte Karl-Rudolf Maas, der Geschäftsführer einer Solarfirma, aus, wie auch in diesem Bereich durch die mutige Einzelinitiative mehrerer Akteure die Energiewende in Hohenlohe schon früh in den 90er Jahren eingeleitet wurde. Die Region weist heute die höchste Dichte von Solaranlagen national und weltweit auf. Die staatliche Unterstützung des EEG unter der rot-grünen Regierung war ein Anschub, der sich weltweit ausgewirkt hat. Und einen solchen brauchen wir jetzt dringend in den Bereichen der Stromspeicherung, der Bereitstellung des Netzes und in der Umstellung der Verkehrsmittel, damit die dringend notwendige Reduzierung des Co2-Ausstoßes realisiert werden kann. Die Technik ist vorhanden – und die Welt wartet darauf.
Solchermaßen erfüllt kehrten wir heim – bereit zu neuen Taten!
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